Pomerol

Die kleinste unter den AC Regionen von Bordeaux ist zugleich auch eine der jüngsten, was seine Eigenständigkeit betrifft. Noch vor gut 60 Jahren wurden die Weine von Pomerol mit denen von St. Emilion gemeinsam erfaßt. Historisch könnnen die Gewächse dieses Gebietes, das man bequem in einer Stunde durchfahren kann, allerdings auf eine wesentlich ältere Bedeutung zurückblicken. Es ist gewiss richtig, daß man Pomerol zu einem selbstständigen Qualitätsweinbaugebiet gemacht hat, denn seine Weine unterscheiden sich doch deutlich von denen des benachbarten St.-Emilion. Auf eine einfache Forme gebracht kann man sagen, daß sie im Geschmack und im CHarakter zwischen denen des Medoc und St. Emilion liegen. Sie zeigen sich in der Jugend oft nicht so verschlossen wie die Medoc-Weine, somit sind sie für "Bordeaux-Anfänger" gewiß auch unproblematischer und einfacher, dafür bringen sie es im Alter nur selten auf derart würdige Erscheinungen wie Medoc. Pomerol "bescheiden in seiner Ließblichkeit, groß in seiner Einförmigkeit" wie es ein Autor treffend skizzierte, besitzt keine eigene Klassifizierung seiner Weine, ungeachtet dessen gilt Chateau Petrus, das schon vor hundert Jahren in Paris mit einer Goldmedaille für seine Weine ausgezeichnet wurde, als das qualitativ führende Gut. Das größte Wein-Chateau, das auch am längsten in Familienbesitz steht, ist Chateau Sales. Weitere erstklassige Erzeuger sind Chateau Bellgrave, La Conseillante, Domain d'Eglise, Clos l'Eglise, l'Evangile, Latour-Pomerol, Vieux Certan, Crazin und La Fleur Petrus. Pomerol Wein erfreuen sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. Dies mag in der glücklichen Verbindung zwischen Subtilität und Finesse mit einer ausgezeichneten Festigkeit liegen, welche Pomerol-Weine auszeichnen. Die wachsende Nachfrage führt dazu, daß heute gute Pomerol-Weine oftmals teurer gehandelt werden, als die Weine der Premier Grand Crus des benachbarten St. Emilion. Zufällig ist Chateau Petrus das einzige Weingut, dessen Humusschicht aus Lehm besteht, wogegen die meisten anderen Chateaus im Pomerol kiesigen Boden haben. Ihre Weine sind solche Kreszenzen, die einen rasch erobern. Sie haben einen solchen Charakter, dass man es schwierig findet zu unterscheiden, was man dazu am besten essen soll, da sie viele Speisen einfach überschatten. Pomerol besteht aus 650 ha, die in 130 Besitztümer gegliedert sind. Das in der Nachbarschaft gelegene Lalande-de-Pomerol besteht aus 825 ha.